27.2.2012
Bottenschein Reisen feiert 60. Jubiläum:
Eine Reise durch sechs Jahrzehnte Bustouristik
Grund genug für Willi Bottenschein, ein Buch darüber zu veröffentlichen.
Sein Buch „Chauffeur kaputt - die Erlebnisse des Busfahrers Willi
Bottenschein“ erzählt auf amüsante Weise zahlreiche Reisegeschichten der
letzten fünfzig Jahre. Reisen planen, organisieren und durchführen, das
liegt der Familie Bottenschein im Blut. Bereits kurze Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg (1952) erteilte die Stadt Ehingen Hildegard und Willi
Bottenschein die Genehmigung zum Betrieb eines Busunternehmens mit einem
Omnibus, der maximal 22 Sitzplätze haben durfte. Eine wichtige
Institution im zerbombten Nachkriegsdeutschland, die die Menschen aus
dem harten Alltagsleben entfliehen ließ. Vereinsausflüge,
Kegelclubreisen, Betriebsausflüge, Hochzeiten und Beerdigungen waren die
ersten Reisegesellschaften des jungen Einmann-Unternehmens. Wenige
besaßen in dieser Zeit schon einen eigenen PKW. Willkommen war die
motorisierte Möglichkeit, die Flucht raus aus den tristen Städten rein
in die intakte Natur anzutreten. Die begehrtesten Sommerziele waren
Oberstdorf, Füssen und der Bodensee.
Insbesondere im Winter chauffierte Willi Bottenschein alsbald Arbeiter
auf ihrem Weg zum Dienst. Er gründete eine eigene Arbeiterlinie, die von
Ehingen aus über Nasgenstadt, Griesingen, Rißtissen und Ersingen nach
Ulm führte. Bereits ein Jahr nach Firmengründung musste der 22-Sitzer
einem Luxusbus mit 34 Schlafsesseln weichen. „Eine Besonderheit des
neuen Autobusses war, dass er über ein Cabrio-Stoffverdeck verfügte, das
sich über die ganze Länge des Fahrzeuges öffnen ließ“, berichtet Willi
Bottenschein stolz. Längeren Reisen ins europäische Ausland stand jetzt
nichts mehr im Wege. Die weiteste Reise war damals eine erlebnisreiche
Fahrt nach Neapel mit allerlei Hindernissen. Zu dieser Zeit begann das
Ehepaar Bottenschein mit der Durchführung und Ausschreibung von
mehrtägigen Busreisen. „Wallfahrtsorte wie Altötting, Einsiedeln und
Schönstatt Vallendar waren beliebte Anfahrtziele“, erinnert sich
Bottenschein. Weitere Strecken führten nach Südfrankreich, den Gardasee
und die Riviera. Erschwert gestaltete sich die Organisation der
Auslandsreisen anhand der dürftigen Kommunikationsmöglichkeiten. Die
ausländische Sprache barg weitere Hindernisse. Oftmals konnten die
Quartiere für die Reisenden erst vor Ort gesucht werden. Meistens kamen
die Reisenden dann am Ziel in privaten Haushalten unter. Bald waren die
Kapazitäten des einzigen Omnibusses erschöpft, ein zweiter Bus kam 1958
hinzu, ein dritter folgte 1959. Der Fuhrpark und die Familie wuchs. 1959
wurde der heutige Firmenchef Horst Bottenschein geboren. Im gleichen
Jahr baute die Familie in der Hehlestraße in Ehingen. Ein Wohnhaus mit
Abstell- und Wartungshalle für drei Omnibusse war von nun an Standort
des Reiseunternehmens. 1963 startete Bottenschein Reisen das erste Mal
nach Tramin in Südtirol, eine Reise, die viele Jahre großen Anklang
fand. 1964 folgten die ersten Städtereisen nach Wien, Budapest, Paris
und London. 1966 schaffte das Unternehmen im Rahmen der Schulreform
einen Linienverkehr für Schüler. Die Linie 316 nach Kirchen-Lauterach
wird seither von Bottenschein zuverlässig bedient. Ältere Fahrer der
Linie kennen so manchen heute schon Erwachsenen noch aus seiner
Schulzeit. 1975 wurde erneut gebaut. Ein neuer Betriebshof in der Ulmer
Straße mit ausreichend Platz für acht Omnibusse ist bis dato zentraler
Standort des Unternehmens in Ehingen. Zum 25-jährigen Jubiläum 1977
erfüllte sich Seniorchef Willi Bottenschein einen Traum, einen
Hochdecker-Bus der Marke Kässbohrer mit 10 Zylindern und 320 PS. Das
jährliche Reiseprogramm umfasste inzwischen ganze 10 Katalogseiten.
Zahlreiche Tagesfahrten gestalteten das Programm umfangreicher.
Mehrtagesreisen wie beispielsweise eine 8-Tage-Rundreise durch
Skandinavien rundeten das europaweite Angebot ab. „Damals kostete in der
Hochsaison eine 2-Tagesreise ins Ötztal inklusive Halbpension gerade
einmal 35 Euro“, weiß Geschäftsführer Horst Bottenschein zu berichten.
Nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur trat er nach Tätigkeiten
bei Audi und Siemens 1987 in das elterliche Unternehmen ein. Bereits in
den Semesterferien hatte er sich stets als Busfahrer etwas dazu
verdient. „Als einer der Ersten fuhr ich damals mit einer Reisegruppe
auf dem Landweg in die Türkei nach Istanbul“, erinnert sich der heutige
Firmenchef. 1988 eröffnete Bottenschein ein eigenes Reisebüro am
Standort Ulmer Straße in Ehingen. Zusammen mit dem Softwareunternehmen
Ratio Software entwickelte der Juniorchef alsbald ein Computer-Programm
für Busunternehmer, das heute sogar zum Marktführer in der Branche
avanciert ist. 1989 wurde der Vertrieb über Reisebüros in Ulm und
Biberach begonnen, der Veranstalterbereich im Bereich Bus- und
Flugtouristik stark ausgeweitet. 1990 eröffnete das Unternehmen in
Ehingens Stadtmitte ein neues Reisebüro. Von nun an konnte das
Unternehmen weitere Dienstleistungen anbieten. Neben dem lizensierten
Verkauf von Bahnfahrkarten konnten Flüge und Pauschalreisen namhafter
Anbieter wie TUI oder Neckermann gebucht werden. 1992 wird erstmalig ein
umfangreicher Reisekatalog mit zwei kooperierenden Familienunternehmen,
Müller Reisen aus Rottweil und Sailer Reisen aus Rottenburg,
herausgegeben. Mit der Idee, Busreisen zu Musicals durchzuführen, setzte
Renate Bottenschein einen Trend, der sich bis heute erfolgreich
durchsetzt. Zwischenzeitlich ist der Fuhrpark auf 15 Fahrzeuge
angewachsen. Das Unternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiter. Einen wichtigen
Meilenstein setzten Renate und Horst Bottenschein 1996, als sie das
einstmals großväterliche Busunternehmen König-Panis aus Laupheim
käuflich erwarben. Das hauptsächlich im Linienverkehr tätige Unternehmen
mit 15 Fahrzeugen birgt ein großes Synergiepotential in den Bereichen
öffentlicher Personenverkehr und Busreiseveranstaltung. Reisewünsche für
Sondergruppen werden von nun ab von einer speziellen Abteilung erfüllt.
Für Vereine, Firmen und Schulen werden individuelle Reiseprogramme
entwickelt. Viele namhafte Unternehmen aus der Region lassen
maßgeschneiderte Mitarbeiter- und Kundenreisen von Bottenschein
organisieren. Auch das Ehinger Basketball-Team lässt sich von
Bottenschein chauffieren. Zusammen mit den Busunternehmen Müller Reisen
und Sailer Reisen gründet Bottenschein 1999 die P.I.T. - Partner
Internationaler Touristik GmbH & Co. KG - eine Kooperation im
Reiseverkehr. Im Jahre 2000 wurde die SVL-Stadtverkehr Laupheim GmbH
gegründet, die den Stadtverkehr in Laupheim bedient. 2001 erwirbt
Bottenschein das Busunternehmen „Schwenkkrauss“ in Blaubeuren. Pfiffige
Ideen sind ein Markenzeichen des Unternehmens. Mit einem
Kurzreise-Angebot ins Weltall für 111.111 Euro schaffte es Horst
Bottenschein 2003 ins Sat 1- Frühstücksfernsehen. Für die Reisebroschüre
P.I.T.-Vital gewinnt das Ehinger Unternehmen die Auszeichnung „Roter
Bus“, ein Innovations- und Marketingpreis des Internationalen
Bustouristikverbandes RDA. 2004 stellt Bottenschein ein attraktives
Beförderungskonzept für das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim vor
und bringt damit zwei Konferenzbusse ins Rollen. Täglich chauffieren
zwei Busse mit Konferenzraum und Tagungstechnik Mitarbeiter im
Werksverkehr zwischen Biberach und Ingelheim. Einen weiteren Meilenstein
setzt das Unternehmen im gleichen Jahr mit der Eröffnung einer
Bottenschein-Filiale in Peking und organisiert vor Ort für chinesische
Firmen und das chinesische Sozial-, Presse-und Finanzministerium
Incentives in Deutschland und Europa. Spezial- und Urlaubsreisen nach
China gehören seitdem zum Portfolio. 2005 investiert das Unternehmen in
die Erweiterung des Laupheimer Betriebes. Eine neue 600 Quadratmeter
große Bushalle bietet damit Platz für 8 Busse mit einer Länge von bis zu
18 Metern. 2008 führt die Fachzeitschrift „Busplaner“ in
Zusammenarbeit mit Bottenschein Reisen aus Ehingen einen halbjährigen
„Bus-Langzeit-Test“ durch. Aus bundesweit 63 Bewerbungen wurde das
Ehingen Unternehmen dafür ausgewählt. Fahrerschulungen sind seit jeher
ein fester Bestandteil bei Bottenschein Reisen. 2009 setzt das
Bottenschein-Team mit einer deutschlandweit ersten Sicherheitsschulung
von Reisebegleitern und Busfahrern ein weiteres Zeichen für mehr
Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum Auftakt der Reisesaison
2010 hat das mittelständische Ehinger Unternehmen Bottenschein Reisen in
sieben neue Omnibusse investiert. Über 1,5 Millionen Euro flossen in
vier Fahrzeuge, die im Linienverkehr und drei Busse im Reiseverkehr
eingesetzt werden. Umweltaspekte, höchster Komfort und Sicherheit
inbegriffen. Bottenschein stellt das neue, in einer öffentlichen
Abstimmung gewählte Designkonzept für die Beklebung der Bottenschein
Busflotte vor. 2011 investiert Bottenschein Reisen in 4 neue Omnibusse,
darunter ein neuer Setra Doppeldecker mit neuester Sicherheitstechnik
und Komfort wie Abstandsregelautomat, Lane Guard und digitalem Fernsehen
(DVBT) für unterwegs. Der Großteil der umweltfreundlichen Busflotte (
Reise und Linie) hat bereits eine grüne Plakette. So sind zum
Saisonstart 2012 noch drei weitere neue 4-Sterne Reisebusse bestellt.
Der ÖPNV ist neben den Busreisen ein wichtiges Standbein. Als
langjähriger Partner von öffentlichen Auftraggebern entwickelt
Bottenschein gemeinsam mit Kommunen, Landkreisen und DING neue Ideen im
Bereich der Verkehrsplanung. Bottenschein wird sich zukünftig noch mehr
zum Mobilitätsdienstleister entwickeln. Als Vorreiter und Ideengeber
für eine neue Art zu Reisen, erweitert das Bottenschein-Team als
Trendsetter das Angebot jährlich um viele neue Reiseideen für die
unterschiedlichsten Zielgruppen. Zum diesjährigen 60. Jubiläum findet
man im 154 Seiten starken Katalog eines der größten Busreiseangebote in
Süddeutschland. Die Vielfalt an Reisen bei Bottenschein ist 2012 so
groß, dass es neben dem Hauptkatalog insgesamt sechs weitere Kataloge
für Reisen wie Kururlaube, Tagesfahrten, Fluss- und Hochseekreuzfahrten
und kombinierte Bus-Flug-Reisen zur Urlaubsauswahl gibt. Inzwischen ist
der Fuhrpark des Unternehmens auf 40 Fahrzeuge gewachsen. 11.000
Fuhrpark-PS legen eine jährliche Distanz von über zwei Millionen
Kilometer pro Jahr zurück. Mit zwei Fahrschullehrern und einem eigenen
Bottenschein-Fahrschulbus bildet das Familienunternehmen selbst
Berufskraftfahrer und Fachkräfte im Fahrbetrieb aus. Die mehrfache
Auszeichnung der Buslenker für unfallfreies Fahren spricht für sich.
Jährlich machen im Ausbildungsbetrieb mehrere Azubis Karriere mit einer
Lehre. Neben der Ausbildung von Reiseverkehrkaufleuten kann bei
Bottenschein auch die Ausbildung zum Mechatroniker absolviert werden.
Gemeinsam mit 60 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen streben Horst
Bottenschein und seine Frau Renate mit Töchterchen Tessa die kommenden
60 Jahre in der Welt des Reisens an.
© (dpr/Aurel Dörner)
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